Spotlight: Re:Frame - Das Fenster
Ein Fenster bringt Licht ins Innere und macht einen Ausschnitt der Welt dahinter sichtbar.//
Re:Frame – also neurahmen – ist der Titel dieser Ausstellung. Hier präsentieren die Designer Martin Schenk und Alexandre Willaume ihr neustes gemeinsames Projekt «Das Fenster». Eine Lampe, die durch ein Neudenken von Rahmen und Gerahmtem und von Innen und Aussen entstand. Das Objekt ist die Manifestation des Austausches zwischen den Designern und ihren Arbeitsweisen sowie zwischen ästhetischem und funktionalem Anspruch.
Inspiriert vom Fensterrahmen denken die Künstler mit «Das Fenster» das Verhältnis von Innen und Aussen neu. Die Landschaft, auf die es trifft, gibt ihm immer wieder eine andere Wirkung. Je nach Blickwinkel werden neue Aspekte sichtbar. Jedes Fenster fängt eine neue Szene aus der Umgebung ein und transportiert damit ein Stück Tageslicht ins Innere.
Die Dynamik des Tageslichts beeinflusst unser Wohlbefinden, unsere Konzentration, unser Müdigkeitsempfinden – unsere ganze Psyche. Im Fenster wird dieses Licht von aussen in das Innen geholt und neu verteilt. Der Rahmen definiert, nicht wie beim Bild, das Gerahmte.
Es wird eine Neugewichtung von Rahmen und Gerahmtem vorgenommen. Der Rahmen hält weiterhin das Innere fest und bringt es ganz wörtlich zum Leuchten, wird aber als fester Teil des Designs und des Objektes durch die Glasstäbe im Inneren inszeniert. Die Rahmen werden alle handgefertigt. Jedes Objekt wird durch die individuellen Farbkombinationen zu einem Unikat.
Die Lampe folgt in ihrer Gestaltung demGedanken von nachhaltigem Design. Durch die einzigartige Zusammenstellung und Handproduktion werden faire Produktionsbedingungen geschaffen und Stücke kreiert, die langlebig und vielseitig sind. Diese Idee von Nachhaltigkeit ist inspiriert von einem Designverständnis, die sich an unserem ständig ändernden Leben orientiert: Ein Fenster fängt immer neue Szenen im beständigen Rahmen ein. Wie die Idee hinter «Das Fenster» steht es für Individualität und Neuorientierung im Altbewährten.
Design: Martin Schenk & Alexandre Willaume
Kuration: Nina Liechti & Martin Schenk
Text: Nina Liechti und Martin Schenk
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Alexandre Willaume und Martin Schenk lernten sich 2018 während ihrer Anstellung am Studio Bouroullec in Paris kennen. Schnell inspirierte sie die geteilte Leidenschaft für Form und Design neben der Arbeit für Ronan und Erwan Bouroullec an eigenen Projekten zu arbeiten. Ihr erstes gemeinsames Projekt wurde mit der Nomination von Alexandre zur Designparade 2018 in Hyerès gewürdigt. Mit dem Objekt Das Fenster und der gemeinsamen Ausstellung wird der gemeinsame Austausch und das gemeinsame Erschaffen vertieft.
Alexandre Willaume (1988) wurde in Paris geboren und studierte Industrial Design in Paris und Kalifornien. In seiner Arbeitsweise verfolgt er oftmals einen künstlerischen und Poetischen Ansatz. Willaume stellte seine Arbeiten bereits in verschiedenen renommierten
Institutionen, beispielsweise dem Palais de Tokyo Paris aus.
Martin Schenk (1990) wurde in Bern geboren. Er studierte Industrial Design in Zürich und Dublin und arbeitete in verschiedenen internationalanerkannten Designbüros. Daneben sucht er aktiv die Zusammenarbeit mit Künstler in seinem objektbezogenen Schaffen. In seiner Praxis interessiert er sich dafür, wie Funktion, Form und Rahmen von Objekten nachhaltig und ästhetisch gedacht werden können.